Samstag, 23. Januar 2016

LYRIK: Unerträglich

Unerträglich 
(7.Juli 2003)

Schaurige Gedanken
mich quälen in der Nacht,
während die Schmerzen in der Brust unerträglich werden.
Hoffen, das alles wird doch noch ein
gutes Ende nehmen,
aber daran nicht zu glauben wagen,
Zweifel sich machen im Inneren breit.
Aller Hoffnung und Vertrauen
Nun auf einer Person, Dir, ruht.
Trotzdem zweifle ich.
Falle tief, immer tiefer in den Sumpf der Verdammnis,
tiefer in schwarze Loch.
Schwer mich zieht eine Last zu Boden,
drückt arg auf den Schultern meiner Seele.
Sie erdrückt mich.
Schnappe nach Luft -
kann kaum noch atmen,
schon tanzen bunte Lichter vor meinem inneren Auge.
Mir wird schwindelig!
Ich stürze!
Weichen doch die bunten Lichter der
erschreckenden schwarzen Leere.
Höre die Stimmen aus einer weit entfernten Welt.
Eine Hand
Behutsam streicht mir über die Wange,
sie ruft nach mir.
Langsam -
ganz allmählich,
komme ich wieder zu mir,
schlage die Augen auf.
Blendende Abendsonne
umrahmt ein
sorgenvolles Gesicht.
Unerträglich
dies Gesicht verlieren zu können.
Mit tränenerstickter Stimme er spricht zu mir,
sagt mir, dass er mich würde lieben und so
nicht gehen lassen will.
Zwinkernd versuche ich
salzigwarme Tränen aus den Augen zu wischen,
um mit gleicher Stimme zu antworten,
das es auch für mich doch unerträglich wäre, ihn,
mein Engelsglück,
zu verlieren!

Auf einer Bahre in den kalten Transporter geschoben,
die Kanüle im Arm,
wärmt er die kalte Hand mir.

Lässt mich nicht mehr allein!

Schreiend und schweißgebadet erwache ich
aus der Schreckensvision auf,
taste nach dem
warmen Körper neben mir,
lausche dem beruhigendem, leisen Atmen.
Schlafe wieder ein.

Unerträglich!